Beschreibung

Was unter diesem Titel angeboten wird, haben wir im ersten Band erfahren. Pfarrer Dr. Joseph Keller sammelte die ihm zugänglichsten Berichte und Vorkommnisse, die den Stempel der göttlichen Gerechtigkeit oder der göttlichen Vorsehung tragen.

Man könnte geneigt sein, als zusätzlicher Titel über diese Geschichten das Dichterwort zu schreiben:

Die Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang!

Tatsächlich ist die Reue lang, sehr lang. Und das christliche Bekenntnis beinhaltet auch das Dogma von der Hölle. Es ist der Ort der Spötter, der Mörder, der Gottlosen, für die im Himmel kein Platz ist.

In neuerer Zeit haben Theologen versucht, die Lehre der Apokastastasis wieder salonfähig zu machen. Mit anderen Worten: Das Wort Jesu von der Hölle wäre nicht so fest ernst zu nehmen. Gott würde doch Barmherzigkeit walten lassen und nach Jahrmillionen doch plötzlich die Höllenkandidaten zu den himmlischen Bewohnern auch wieder zulassen.

Wir wissen, dass eine solche Denkweise die Erlösungstat Jesu Christi in Frage stellt. Dann hätte Jesus Christus uns erlösen müssen? Wenn wir ohnehin später erlöst sein würden?

Die Privatoffenbarungen und Erlebnisse von zuverlässigen Personen (Heilige, Selige …) schildern uns die Schrecklichkeit des erzürnten Gottes. Im Lichte eines allmächtigen Herrgottes verstehen wir die Beispiele dieser Broschüre besser. Die Bestrafung ist gleichsam ein Akt der göttlichen Gerechtigkeit, die uns mit unserem Verstand auch die Fähigkeit zum Denken gewährt hat. Wenn Heilige tiefe Geheimnisse der Gottheit ergründen durften und im Feuer der göttlichen Liebe gleichsam neue Menschen geworden sind, erkennen wir den Anspruch Gottes auf unsere unvollkommene Liebe, weil ER uns erschaffen, weil ER unsere Liebe fordert.

Nach dem Lesen dieser Beispiele fragen wir uns, ob es nicht auch das Gegenteil gibt: Beispiele der göttlichen Liebe anhand von Menschen, die der Liebe geglaubt, die wunderbare Ereignisse in der Ausübung der Liebe erfahren haben. Das wird der Gegenstand einer weiteren Ausgabe sein.

Bitten wir den lieben Gott, dass wir niemals zur Spöttern der Religion werden. Spötter haben es schwer, zur Liebe zu finden. Selbst ein Voltaire schaffte es offenbar nicht mehr. Zu sehr spottete er über die Kirche, über die Braut Jesu Christi. Im Augenblick des Todes stellte Voltaire fest, dass sein Gefäss zu wenig Öl besass. Die Zeit hatte ihm gefehlt, sein Ölgefäss zu füllen. In der Zwischenzeit starb er in höchster Verzweiflung.