SD056 – Sophie Barat

CHF 5.00

Autor: Paul H. Schmidt

Format: DIN A4 (11 x 18 cm)

Seiten: 44

Bilder: reich bebildert

ISBN: 978-3-03806-56-7

Verlag: Gotthard-Media

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Beschreibung

Meine erste «Begegnung» mit der heiligen Magdalena Sophia Barat, der Gründerin des «Sacré Coeur», liegt schon lange Zeit zurück. Sie fand statt in den Abendstunden des 5. September 1954.

In Fulda hatte sich Ende August bis Anfang September 1954 (im Marianischen Jahr) viele Christen zum 76. deutschen Katholiken Tag zusammengefunden. Am letzten Tag, am 4. September, einem Sonntag, hatte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Josef Frings, Deutschland dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Vor den Reliquien des hl. Bonifatius sowie der hl. Lioba, und vor der Statue der Friedenskönigin vom Kloster Frauenberg, weihten der Kardinal und die anwesenden Bischöfe, begleitet von den Gebeten und Wünschen der Priester und Gläubigen, der Gottesmutter das ganze deutsche Vaterland. Ihrem Unbefleckten Herzen sollte es gehören, als ihr Eigentum sollte Maria es vor allen Gefahren schützen.

Am Tage darauf verliess ich in aller Frühe Fulda und fuhr in die Schweiz. Dort sollte für mich als Vorbereitung auf das Ordensleben das Noviziatjahr beginnen. Pater Mattlé holte mich vom Bahnhof in Fribourg ab und brachte mich mit dem Auto nach Middes, etwa 20 km westlich von Fribourg. In Middes befand sich damals das Noviziathaus der Marianisten.

Im Stiegenhaus, auf dem Weg zur Kapelle, hing ein Bild, auf das mich Pater Mattlé aufmerksam machte: Es sei das Bild der hl. Magdalena Sophia Barat, die im 19. Jahrhundert in diesem Hause einige Monate lang gewohnt habe. Mehr erfuhr ich damals über diese Heilige nicht ihr Fest wurde nicht besonders gefeiert, und abgesehen, dass ihr Bild im Stiegenhaus hing, hatte ihre Heiligkeit keinen sichtbaren Einfluss auf Ablauf oder Programm des Noviziates.

Erst viele Jahre später, als mir zufällig eine Biographie über Magdalena Sophia Barat in die Hände fiel, erfuhr ich, was die Ordensstifterin des «Sacré-Coeur» vor mehr als 150 Jahren nach Middes geführt und was sie hier gewollt hatte:

Es war in dem unruhigen Revolutionsjahr 1830 in Frankreich, als Magdalena Sophia Barat für den Bestand ihrer blühenden jungen Ordensgemeinschaft in der Heimat fürchtete. Sie suchte nach Stützpunkten und Ausweichungsmöglichkeiten im Ausland, und richtete ihren Blick auf die Schweiz. Sie erwarb dort ein Haus in Montet. Da aber hier noch grössere bauliche Veränderungen vorgenommen werden mussten, mietete sie für einige Monate das nahegelegene «Schloss» Middes. Am 10. November 1830 eröffnete sie selber das Noviziat zu Middes. Es war alles sehr beengt, für 24 Personen viel zu klein. Um sich Bewegung zu verschaffen, machte man ausgedehnte Spaziergänge in die Umgebung. Eine einsame Waldkapelle zog die Schwestern immer wieder an, wo sie sich und ihr Werk der Gottesmutter anempfahlen. Die Gründerin, Magdalena Sophia Barat, aber sass erkrankt im Lehnstuhl im Haus zu Middes, und wartete dann sehnlichst auf die Rückkehr der Novizinnen, um ihnen vom Krankenlager aus recht und schlecht Unterricht zu erteilen.

Am 19. Dezember 1830 nahm die Ordensgründerin Abschied von ihren «Einsiedlerinnen» in Middes. Fast ein Jahr später, am 25. September 1931, kehrte sie nochmals dahin zurück, um kurz darauf mit der ganzen Schar in das inzwischen fertiggestellten Haus von Montet überzusiedeln.

Magdalena Sophia Barat, deren Namen mir also schon seit 50 Jahren gut bekannt ist, blieb mir lange in ihrem tiefsten Wesen verborgen und unverstanden. Sie steht aber, so glaube ich heute, keineswegs hinter den anderen grossen Herz-Jesu-Mystikerinnen der Neuzeit, wie der hl. Margareta Maria Alacoque oder Maria vom Göttlichen Herzen (Droste-Vischering) zurück.

Möge deshalb vorliegende Kurzbiographie dazu beitragen, in den Menschen die Liebe zum Heiligsten Herzen Jesu zu entflammen, und überall neue Begeisterung für seine Verehrung wecken!

Zusätzliche Informationen

Gewicht0.25 kg